Interessante Punkte für unsere Türkei-Reise 2011

Die Reihenfolge der Favoriten ist völlig willkürlich gewählt und soll im Wesentlichen nur andeuten, welche Möglichkeiten wir haben. Was wir dann tatsächlich machen, das werde ich nach der Rückkehr von unserer Reise mit Hermann besprechen und zu einem Paket schnüren, das sich sehen lassen kann. Welche Rosinen wir dann endgültig aus den eingegangenen Angeboten picken, hängt natürlich von den Forderungen und Möglichkeiten der Veranstalter ab.
Das gleiche gilt für die Ararat-Besteigung mit Akklimatisations-Programm mit Ralf Felkl. Auch da werde ich vor Ort die Ohren spitzen und die Augen offen halten, und nach unserer Rückkehr Ralf berichten, damit auch er mit seinem Vorhaben nahtlos an seine bisherigen Erfolgstouren in den Bergen anschließt! Während es bei Ralf um eine 14-tägige Reise geht, erwärme ich mich zusehends für einen 21-Tage Zeitraum. So haben wir ausgiebig Zeit und können auch den einen oder anderen „Ruhetag“ einschieben. Da ich ja in diesem Jahr bei meiner Individual-Allrad-Tour mit Ursula eine 10-tägige geführte Orchideen-Reise zugebucht habe, bei der ich die mit dem Flieger angereiste Gruppe zu 75% begleite, werde ich natürlich auch den einen oder anderen (Ruhe?) Tag mitgestalten können. Aufgrund meiner Erfahrungen von einer 2001-Tour mit Ararat-Besteigung (ohne Sahnehäubchen) habe ich aus den vorliegenden Angeboten, die mir zu gut 75% aus eigener Anschauung bekannt sind, einige Möglichkeiten aufgelistet, wobei ich natürlich ehrlich sein will und den Termin für unsere Reise, die am Schwarzmeer starten könnte, davon abhängig machen werde, wann die Ukelei in den Flüssen hochsteigen!!! Ein Anbieter spricht von Ende Juni und das werde ich auf jeden Fall persönlich prüfen. Natürlich ist mit der Natur kein Geschäft zu machen, aber es soll wenigstens die Zeit sein, wenn üblicherweise die Kernzeit ist. Wer in Prospekten oder Filmen einmal gesehen hat, wie vielleicht gleichzeitig 25 Fische „in der Luft beim Sprung über die Stromschnellen“ sind und vor allem, der mich kennt, weiß, dass ich uns dieses Naturschauspiel gönne – wir haben es uns verdient!

Vom Schwarzen Meer zum Ararat
Ich stelle mir vor, dass wir unsere Erlebnis-Tour in Sachen Natur & Kultur in Trabzon starten und vorbei am berühmten Kloster Sumela über Bayburt, Erzurum und den Tortum-See nach Kars fahren. Dort sind 2-3 Übernachtungen möglich. In der Nähe lassen wir uns den Besuch der Ruinenstadt Ani, für die unlängst noch eine Genehmigung eingeholt werden musste, auf keinen Fall entgehen. Die Glanzzeit der legendären Stadt Ani geht auf die Bagratiden-Dynastie im 10. Jh. zurück.
Wir erleben unterwegs das pontische Gebirge im Kleinen Kaukasus im Grenzland zu Georgien mit dichten Wäldern, aus Orientbuche, Orientfichte, Nordmannstanne und anderen mit tiefen Flusstälern und schroffen Felswänden bis zum Dreitausender-Bereich, die wir auf hohen Routen überfahren und natürlich immer wieder stoppen um beeindruckende Fotos von Landschaft, Flora und vielleicht auch Fauna machen zu können. Dabei durchqueren wir den subtropisch anmutenden Bereich mit Teeplantagen, Feigen, Oliven und Zitrusfrüchten und werden vielleicht noch Zeugen des Almauftriebs. Später dringen wir dann in das weithin baumlose anatolische Hochland vor. Weiter werden wir unterwegs bei Fahrt in die Ararat- und Vansee-Region auch Thermen besuchen. Aber alles sind meinerseits derzeit noch Spekulationen, bei denen ich mich auf die Sach- und Fachkenntnis der Veranstalter verlassen muss, weil die Gebirge auf dem Wege vom Schwarzmeer in die Ararat- und Vansee-Region auch für mich derzeit noch Neuland sind! Wenn ich bei den folgenden Punkten Fragezeichen eingefügt habe, so geht es darum, die Höhenunterschiede zu ermitteln, damit niemand überfordert wird und/oder ggf. auch eine leichtere Variante angeboten werden kann. Das sind alles Punkte, die wir dann in den ersten neun Monaten dieses Jahres klären werden.

Vansee-Region (Natur& Kultur)
Besuch bei Bergbauern Fahrt in die Berge östlich von VAN mit Besuch bei einem kurdische Bergbauern, der uns einen Einblick in die Lebensbedingungen und Wirtschaftsweise der Bergbauern vermittelt: Weide- und Almwirtschaft, Feldbau, Kleintierhaltung, Verwertung von Wolle und Fellen, Weben, Brotbacken, Joghurt herstellen, gemeinsames Essen
Erceksee, Anzaf
Dreistündige Wanderung am Ercek-See (Höhenunterschiede?), einem flachen, von einer bergigen Steppenlandschaft umgebenen abflusslosen Salz- und Soda-See in etwa 1.800m Höhe. Scharen von Rost- und Brandgänsen, Stelzenläufern und Säbelschnäblern sowie tausende von Flamingos finden ihre Nahrung im seichten Wasser. Besuch von Bauernfamilien in einem aserbeidschanischen und einem kurdischen Dorf. Besichtigung der urartäischen Anlagen von Ober- und Unter-Anzaf östlich von VAN.
Burg Hosap, Cavustepe Ayanis
Auf hohem Feldkegel liegt die von einem Kurdenemir auf urartäischen Grundmauern erbaute Burg Hosap. Weiterfahrt nach Cavustepe; Aufstieg auf den Felsrücken (Höhenunterschied?) der urartäischen Zitadelle, deren Oberburg einst ein Heiligtum des Haldi, des höchsten Gottes der Urartäer, schützte. Der Wächter von Cavustepe gehört zu den wenigen Experten weltweit für die urartäische Sprache und Keilschrift! Weiter Blick über die Ebene, die seit 3.000 Jahren künstlich bewässert wird; noch heute ist der um 800 v. Chr. Angelegte Semiramis-Kanal benutzbar. Zurück an den Vansee; Wanderung am nordöstlichen Seeufer. Aufstieg (?) zur urartäischen Festungsanlage von Ayanis – von Rusa II. im 7. Jh. vor Christi angelegt. Seit Beginn der Ausgrabungsarbeiten vor etwa 20 Jahren sind mehr als 120 Funde inventarisiert worden.
Gevas, Ahtamar
In Gevas am Südufer des Vansees Besuch des Friedhofs mit reliefierten Grabsteinen und arabesk verzierter Türbe für die Prinzessin Halim Hatun Moschee. Überfahrt mit dem Boot zur Heiligkreuzkirche auf der Insel Athamar, einem Juwel armenischer Steinmetzkunst aus dem 10. Jh. In den Figurenfriesen sind Szenen aus dem Alten- und Neuen Testament, aber auch aus dem höfischen Leben und der Jagd von König und Kalif dargestellt; die Wände schmücken Medaillons mit Halbfiguren.
Besuch bei Muhtar, Sohdagi
Auf einem langsam ansteigenden (?) Weg laufen wir in das Dorf des Bürgermeisters eines Vansee-Gemeinwesens. In seinem schattigen, bewässerten Obstgarten erzählt er vom Alltagsleben in den drei kleinen Dörfern die zu seiner Gemeinde gehören. Anschließend eine etwa 3-stündige mittelschwere (?) Wanderung in Richtung Solidagi durch eine Schlucht, in der oft Schmutzgeier und Uhus zu beobachten sind, Weiter durch Mähwiesen und bewässerte Obstgärten und durch kleine kurdische Gebirgsdörfer in Lehmarchitektur mit Flachdächern.
Adicevaz, Ahlat, Nemrutkrater
In Adilcevaz am Nordufer des Vansees mächtige Reliefblöcke der urartäischen Zitadelle Kefkale im Hof der örtlichen Schule. Weiterfahrt nach Ahlat; unterhalb der Festung seldschukischer Friedhof mit tausenden von reich ornamentierten Mihrab-Grabsteinen und zahlreichen Kuppelgräbern. Auf einer Gebirgsstraße fahren wir zum Kratersee unterhalb des 3.300m hohen Vulkans Nemrut, einem der größten der Welt. An einem grünen Nebensee entspringen heiße Quellen. Badezeug nicht vergessen! Ein weiterer Höhepunkt ist der traumhafte Blick auf den Vansee.
Ercis, Deli Cay *)
Auf dem Weg zum Montagsmarkt von Ercis seldschukisches Hargin-Kuppelgrab am Seeufer. Fahrt zum Oberlauf des Deli Cay. Etwa 5-stündige (?)Wanderung am „Verrückten Fluss“ entlang abwärts. Ende Juni (stimmt das oder steigen die Fische*) auch schon Anfang Juni?)bis Anfang August steigen Millionen von Vansee-Ukeleis zum Laichen über die Stromschnellen den Süßwasserfluss hoch. Möwen, Störche und Nachtreiher sind beim Beutefang zu beobachten. Mit weiterem Glück sind an der Flussmündung mit Resten einer 3000 Jahre alten Hafenmole Sandflughühner zu beobachten, die hier zur Tränke kommen.
Warak Wank, Kesis-See, Yayla
In den Ruinen der armenischen Klosteranlage Warak Wank mit ehemals sieben Kirchen, 2.100m hoch (?) am Susan-Berg gelegen haben sich kurdische Bauern angesiedelt; Kapellen und Kreuzkuppelkirche sind teilweise erhalten. Fahrt durch die Räuberschlucht zum 2.544m hoch gelegenen Kesis-See (Ich erinnere mich, dass wir an einem See mit Sommerlager der Halbnomaden (Kurden) durch die Räuberschlucht zurück gefahren sind. Demnach gab es eine andere Auffahrt auf einer Piste und oben trafen wir auf die Nomadenfamilien in ihren schwarzen Ziegenhaarzelten. Wir sind unterwegs ausgestiegen und dann auf einem Bergrücken in Richtung auf den See gewandert – der Wagen ist aber auf der Piste weitergefahren und hat uns später für den Rückweg wieder aufgenommen). Der Kesis-See soll vor 2.700 Jahren vom urartäischen König Rusa II. als Gewässer-Reservoir für die Bewässerung von Gemüsekulturen und Weinreben in der Ebene von Van angelegt worden sein.
Süphan-See, Sogusultan-Seeksu, Bendimahi-Wasserfall
Fahrt zum kleinen Süphan-Sultan-See in fantastischer Bergwelt mit interessanter Flora; etwa 3-stündige Wanderung rund um den See. Das Dorf Soguksu an einem großen Quelltopf am Rande der Lavafelder des Vulkans Tendürük ist in schwarze Basaltkegel hinein gebaut. Im Teehaus Gespräch mit Dorfbewohnern. Etwa 3-tündige Wanderung abwärts durch steile Wände²) aus Säulenbasalt am wilden Bendimahi entlang, der in Wasserfällen und Stromschnellen zum Delta am Vansee hinabstürzt. Ein eindrucksvolles Naturschauspiel bieten die Wasserfälle bei Muradiye. Nach meiner Meinung sollte diese außergewöhnlich interessante Tour teilbar sein, dann könnte unser Fahrzeug (Fahrzeuge) zu den Wasserfällen fahren, wo es Erfrischungen gibt und dort auf die Wanderer warten.
²)wie steil? Muss man da schwindelfrei sein?
Tuspa, Alt Van, Museum Van
Aufstieg auf den Felsrücken mit der mächtigen Bergfestung (Ich war schon dort und denke, das das für alle machbar ist – zumal wenn man einen Seiteneingang nimmt und dann langsam an Höhe gewinnt. Eine Frühlingsflora wird durch die Fotografen für entsprechendes Tempo sorgen) von Tuspa, im 9. Jh. v. Chr. Hauptstadt des Urartu-Reiches am Van-See. In den Fels gehauene Grabkammern und Keilschrifttafeln in assyrischer Sprache. Rundgang durch die Ruinen Alt-Van mit osmanischen Türben, Moscheen, Badehäusern, Stadtmauer und Toren. Besuch des archäologischen Museums in Van mit reicher Sammlung urartäischer Funde und spektakulärer Hurriter-Stelen aus Hakkari.
Dogubayazit, Ishak-Pasa-Palast
Früh am Morgen von Dogubayazit aus Versuch, den Ararat ohne Wolkenhülle zu sehen. Besuch des Märchenpalastes (Neuschwanstein Anatoliens) des Kurdene-mirs Ishak Pasa oberhalb von Eski Bayazit. Am Berghang gegenüber urartäische Festungsmauern mit einem Felsrelief mit kleiner Kuppelmoschee, an der Quelle oberhalb liegt eine alte Wallfahrtsstätte. Kleine Wanderung bergauf(?) mit Blick auf den 5.165m hohen Vulkanberg Ararat, dessen Gipfel-Bereich ab 4.400m mit ewigem Eis bedeckt ist (?) hier interessieren vor allem die Höhenunterschiede bei möglichen An- und Abstiegen. Bei größeren Unternehmungen sind Alternativen für diejenigen vorzusehen, die ihren Leistungshorizont überschritten haben, und das gilt wohl für die meisten von uns! *) Dieser Punkt ist mir so wichtig, dass ich an diesem Termin die Natur- und Kulturreise ausrichten möchte!
Immer auch mal wieder (vielleicht je Woche) einen Tag zur freien Verfügung einplanen